Vorteile und Chancen von Social Media
Zu viel Zeit auf Social Media kann uns schaden – vor allem, wenn wir unbewusst und nebenbei durch Instagram & Co. scrollen. Wir vom BewusstSchein e.V. sind jedoch überzeugt: Wenn wir soziale Medien bewusst und reflektiert nutzen, eröffnen sich uns vielfältige Möglichkeiten und Chancen. In diesem Beitrag teilen wir fünf konkrete Vorteile und worauf man achten sollte, um Social Media bestmöglich zu nutzen.
#1 Social Media als Kreativitäts-Boost
Auf Social Media können wir eigene Inhalte teilen, dafür Feedback bekommen und vielfältige andere Perspektiven entdecken. Durch Texte, Bilder oder Videos können wir uns ausdrücken und unsere Gefühle verarbeiten. Darüber hinaus kommen wir in Kontakt mit den Inhalten anderer und können uns inspirieren lassen. Jeden Tag werden mehrere Millionen Beiträge veröffentlicht – diese Vielfalt an Ideen und Perspektiven kann eine große Bereicherung darstellen. Studien haben beispielsweise gezeigt, dass unsere Kreativität besonders profitiert, wenn wir Menschen außerhalb unserer “Bubble” folgen.¹
#2 Social Media zur Beziehungspflege
Social Media ermöglicht Beziehungen über viele Kilometer hinweg. Ob Freund:innen, die weggezogen sind, Familienmitglieder in anderen Städten oder ganz neue Kontakte – wir sind zumindest virtuell Teil ihres Alltags und können in Echtzeit in Kontakt treten, anstatt auf den nächsten Brief zu warten. So können soziale Medien Bindungen stärken und auch das soziale Lernen unterstützen.
#3 Social Media als "Safe Space"
Ob Freund:innen, Familienmitglieder oder “Fremde” – über Social Media können wir andere unterstützen und ermutigen, beispielsweise durch Likes, Shares oder positive Kommentare. Vor allem für Menschen, die Randgruppen oder Minderheiten angehören, kann Social Media ein Safe Space sein. Auf Instagram finden sie Gleichgesinnte, können sich austauschen und merken, dass sie nicht alleine sind. Das gilt zum Beispiel für Rassismusbetroffene, die Queer Community oder Menschen mit psychischen Problemen, die sich im “real life” nicht unbesorgt öffnen können oder wollen. Online werden sie Teil einer Gemeinschaft und finden dort Unterstützung.
#4 Social Media zur Identitätsbildung
Wer bin ich oder wer will ich sein? Wie wirke ich auf andere, was kommt bei anderen an und was nicht? Über Social Media, Blogs oder Messenger Apps können Kinder und Jugendliche sich ausdrücken und ihre eigene Identität entwickeln. Vor allem Rückmeldungen aus der Peer Group spielen dabei eine wichtige Rolle, weil sie ein Zugehörigkeitsgefühl erzeugen. Aber Achtung: Neben Anerkennung können auch negative Kommentare folgen. Darüber hinaus können soziale Medien als schnelle Informationsmöglichkeit dienen, bergen jedoch auch die Gefahr, auf Fake News hereinzufallen. Eltern oder andere Bezugspersonen sollten daher begleitend zur Seite stehen und ihren Kindern signalisieren, dass sie immer ein offenes Ohr haben.
#5 Social Media als "digitales Portfolio"
Wer gerne singt oder Klavier spielt, tanzt oder zeichnet, kann sein Talent auf Social Media zeigen und so einen positiven “digitalen Fußabdruck” entwickeln. Dabei sollte man sich aber gut überlegen, was man wirklich teilen möchte – auch mit Blick darauf, dass die Inhalte von vielen Menschen gesehen werden und noch in einigen Jahren online kursieren können.
Checkliste für positiven Social-Media-Konsum
Sie arbeiten beruflich mit Kindern und Jugendlichen oder fragen sich als Elternteil oder Vertrauensperson, wie bewusster Social-Media-Konsum gelingt? Die folgende Checkliste können Sie mit Kindern und Jugendlichen teilen oder besprechen.
- Kenne Deine Rechte: Um die Kontrolle darüber zu behalten, was Du auf Social Media teilst, solltest Du Dich mit den Datenschutzrichtlinien auseinandersetzen. Klingt trocken, ist aber wichtig. Hole Dir gerne Unterstützung von Deinen Eltern, Bezugspersonen oder Lehrer:innen, wenn Dir das Thema alleine zu komplex ist.
- Finde Deine Balance: Achte darauf, dass Du Deine Beziehungen außerhalb von Social Media nicht vernachlässigst. Es ist okay, über Instagram & Co. Kontakte zu pflegen, aber triff Dich auch in “real life” mit Deinen Freund:innen.
- Definiere Deine Grenzen: Überlege Dir genau, was Du auf Social Media teilen möchtest und mit wem. Wichtigster Maßstab: Du musst Dich gut damit fühlen.
- Sprich darüber: Social Media ist ein fester Bestandteil unseres Alltags. Wenn Du diesbezüglich Gesprächsbedarf hast, zögere nicht, Dich mit Freund:innen, Familienmitgliedern oder anderen Vertrauenspersonen auszutauschen. Spezielle Hilfeforen wie juuuport.de oder jugend.support sind auch eine gute Anlaufstelle.
Ergänzend sind vielleicht auch unsere Social-Media-Workshops für Sie von Interesse – schauen Sie gerne auf unserer Website vorbei!
Quellen
- Baten, R. A., Bagley, D., Tenesaca, A., Clark, F., Bagrow, J. P., Ghoshal, G., & Hoque, E. (2020). Creativity in temporal social networks: how divergent thinking is impacted by one’s choice of peers. Journal of the Royal Society Interface, 17(171), 20200667. https://doi.org/10.1098/rsif.2020.0667
- Datum
- 12. Juli 2023